Unser Auftraggeber aus Datteln hat uns im Rahmen der Sanierungsarbeiten der Wohnung mit der Renovierung des Bodens in mehreren Räumen beauftragt. Statt der alten Teppiche und einer Teilfläche Parkett sollen massive Eichendielen die Wohnung verschönern. Die Altbeläge, die der Auftraggeber selbst entfernt hatte, waren auf Estrichboden geklebt worden. Und auch wir haben uns entschieden, die Dielen auf den Estrich zu verlegen. Welche groben Schritte – von der Vorbereitung bis zur Beschichtung – für die Verlegung der Dielen auf den Estrichboden notwendig sind, erläutern wir Ihnen gern.
1. Estrich für Verlegung der Dielen schleifen
Da die alten Bödenbeläge (Teppich, Parkett) auf den Estrich geklebt worden waren, musste der Untergrund vorbereitet werden. Um die Teppichfixierung und Kleberrückstände zu entfernen, haben wir im ersten Schritt den Estrich geschliffen und danach abgesaugt. Auf der vom Schleifen rau gewordenen Oberfläche haftet zudem die anschließende PU-Beschichtung sehr viel besser.
2. Fugen im Estrich verschließen
Bevor wir den Estrich mit PU beschichten konnten, haben wir die Estrichfugen unter Verwendung von Wellenklammern (Estrichklammern) mit dem 2K-Harzkleber Nibosan UP 50 von Bostik kraftschlüssig verklebt. Diese kraftschlüssige Verbindung stellt die ursprüngliche Tragfähigkeit des Estrichbodens wieder her.
Welche Funktion haben Fugen im Estrich eigentlich?
Estrichfugen beugen unerwünschten Rissen vor. Da Estrich feucht verlegt wird, zieht er sich bei der Trocknung zusammen, wodurch Risse entstehen können. Um diese zu vermeiden, werden die Böden bei der Estrichverlegung im Türrahmen und bei großen Räumen auch mitten im Raum voneinander getrennt. Ist der Estrich vollständig getrocknet, schneidet man die sogenannten Dehnungsfugen auf und setzt zur Verbindung der Estrichböden kleinere Querschnitte im Abstand von 15 bis 25 cm. Die in die Querschnitte gesetzten Wellenklammern verbinden die Böden miteinander. Mit dem Harzkleber werden alle Fugen verschlossen und so die Tragfähigkeit des Estrichs wieder hergestellt.
3. PU-Beschichtung auf den Estrich auftragen
Die Beschichtung des Estrichs mit PU (Polyurethan) vor der Verlegung der Dielen ist wichtig, damit etwaige Rückstände des alten Teppichklebers nicht mit dem neuen Dielenkleber reagieren. Die PU-Beschichtung verhindert also eine Wechselwirkung der Kleber. Nachdem die PU-Isolierung vollständig aufgetragen war, haben wir diese gleichmäßig mit Sand bestreut. So erhöhen wir die Griffigkeit für eine bessere Haftung des Parkettklebers, wenn wir Dielen auf Estrich verlegen.
4. Dielen auf Estrich verlegen bzw. kleben
Unser Auftraggeber hat sich für die Bodenrenovierung für massive Dielen aus Eiche entschieden. Nach der Vorbereitung des Estrichbodens konnten wir mit dem Verlegen der Dielen beginnen. Wichtig beim Kleben von Dielen auf Estrich ist der richtige Kleber. Er sollte schadstofffrei und elastisch sein. Denn Massivholzdielen entwickeln gerade in einer Stärke von 20 Millimetern eine hohe Kraft – Holz dehnt sich aus und zieht sich auch wieder zusammen – die Fugen hervorrufen kann. Der Kleber muss dehnbar sein, damit die Holzdielen „arbeiten“ können.
Wie stark sich die Dielen aus Massivholz ausdehnen oder verkleinern, hängt von den klimatischen Bedingungen ab. Wenn wir zum Beispiel im Winter heizen, ist die Luftfeuchtigkeit in den beheizten Räumen niedrig. Somit trocknet das Holz, zieht sich zusammen und lässt Fugen im Dielenboden entstehen.
Ideale Bedingungen für einen Holzfußboden sind eine Raumtemperatur von 20 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 50 %.
5. Dielen mit Hartwachsöl beschichten
Nachdem wir alle Dielen auf den Estrich und weiße Sockelleisten als Wandabschluss verlegt hatten, wurden die Massivholzdielen noch mit einem Hartwachsöl beschichtet. Das Öl schützt die Holzoberfläche vor Verschmutzung und macht die Dielen widerstandsfähiger gegen die alltägliche Benutzung.