Wer seinen alten Fliesenboden renovieren möchte, muss die Fliesen nicht entfernen. Statt den Fliesenboden gegen Parkett zu tauschen, können wir ihn einfach mit einem neuen Bodenbelag versehen. Lesen Sie hier, welcher Belag möglich ist und welche Vorbereitungen notwendig sind, um einen Fliesenboden zu erneuern bzw. neu zu belegen.
Fußboden aus Fliesen renovieren: Welchen Belag kann man auf Fliesen verlegen?
Die Fliesen sind Ihnen zu kalt oder zu alt und unmodern? Dann können Sie den Fliesenboden ändern und mit einem neuen Bodenbelag ausstatten (lassen). Doch welcher Fußboden ist für Fliesen geeignet? Im Prinzip ist alles möglich: Zur Auswahl stehen Vinyl, Parkett, Laminat, Dielen, Designbeläge, Kork und sogar Teppich in allen Farben und Dekoren.
Für Feucht- und Nassräume wie Gäste-WC und Bad sowie für die Küche empfehlen wir eher einen quellarmen Belag wie Vinyl oder Designbelag. Zwar sind andere Beläge aus Holz von Herstellern auch für die Nutzung im Bad freigegeben. Jedoch sollte man immer im Kleingedruckten lesen und auf das Quellverhalten des Holzes achten.
Fliesenboden renovieren: Das ist zu beachten
Welcher Bodenbelag auf die Fliesen gelegt werden kann, hängt nicht nur vom Raum, sondern auch von seiner Lage ab. In Räumen im Erdbereich / Erdgeschoss, die nicht unterkellert sind, kann Feuchtigkeit aus dem Boden aufsteigen. Werden Parkett oder Laminat bei der Renovierung des Fliesenbodens nicht richtig verlegt, kann dies zu Schäden führen. Lose Stäbe im Parkett und ein welliger Laminatboden sind die Folge. Auch Schimmelbildung ist möglich.
Bevor es an die Renovierung der Bodenfliesen geht, sollten solche Details beachtet werden. Wir hatten schon in einem Artikel Tipps gegeben, wie Sie einen Fliesenboden neu gestalten und mit Laminat belegen. Es kommt – wie bei jeder Bodenrenovierung oder -verlegung – auf die richtige Vorbereitung an. Und diese unterscheidet sich
- nach Untergrund des zu modernisierenden Fliesenbodens,
- nach dem gewählten neuen Belag und
- nach Art / Nutzung des Raums.
Bodenfliesen renovieren: Vorbereitung nach Untergrund
Untergrund ist nicht gleich Untergrund. Wo heute massive Bodenplatten verbaut werden, treffen wir in Altbauten auf Balkenlagen bzw. Unterkonstruktionen aus Holz. Meistens sind die darauf verlegten Fliesenböden intakt. Es kommt aber auch vor, dass die Balkenlage durch Feuchtigkeit beschädigt ist. Dann müssen wir den Untergrund reparieren, bevor wir den kompletten Fliesenboden renovieren und neu belegen.
Defekte Balken oder Teile davon können wir durch neue ersetzen. Ebenso die Verlegeplatten, die als Träger des gefliesten Bodens auf der Unterkonstruktion montiert waren. Am besten eignen sich dafür formstabile OSB-Verlegeplatten (Grobspanplatten) wie beim Renovieren der Bodenfliesen im Bad in Lüdinghausen. Durch die OSB-Platten erhalten wir eine ebene Fläche, die wir für den neuen Bodenbelag unbedingt benötigen.
Liegen die alten Fliesen auf einem massiven Boden wie Estrich, muss auch hier eine ebene Fläche vorliegen. So kann es sein, dass die den Fliesenboden schleifen bzw. fräsen und die Fugen ausgleichen müssen. Das gilt vor allem, wenn der neue Fußbodenbelag eine geringe Aufbauhöhe hat. Durch das Schleifen der Bodenfliesen tragen wir hohe Kanten von Fliesen ab. Gleichzeitig rauen wir die Oberfläche der Fliesen an. Das ist notwendig, damit die Ausgleichsmasse / Spachtelmasse besser haftet. Für eine noch bessere Haftung grundieren wir die Fliesen, z.B. mit Grip A936 Xpress von Bostik (ehemals Nibogrund Express).
Vorbereitung der Fliesenbodenrenovierung nach gewähltem Belag
Hat der Fliesenbelag eine tragfähige Unterkonstruktion und weist der neue Bodenbelag eine Stärke von mindestens 10 Millimetern auf, können wir den Fliesenboden mit weniger Vorbereitung renovieren. Infrage kommen Laminat, Parkett, Dielen oder Designböden, für die ein Spachteln zum Ausgleich der Fugen wegfallen kann. Gibt es erhöhte Kanten, müssen die Bodenfliesen dennoch gefräst werden. Eine plane Bodenfläche ist auch bei Belägen mit höherer Stärke notwendig.
Lässt die Haus- oder Wohnungstür einen höheren Aufbau durch bspw. Spachtelmasse oder Massivparkett nicht zu, können wir eine Sauberlaufzone im Boden des Eingangsbereichs integrieren.
Alte Fliesen renovieren – Vorbereitung nach Art des Raums
Möchten Sie die Bodenfliesen in der Küche renovieren oder im Bad, raten wir immer, den Boden gegen Feuchtigkeit von oben mit einer Alukaschierung abzusperren. Gleiches gilt für Räume im Erdbereich (ohne Unterkellerung), wo Feuchtigkeit aufsteigen kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das Aluminium weniger Wärme in den Boden abgegeben wird.
Eine Alukaschierung sollte auch verwendet werden, wenn der zu renovierende Fliesenboden frisch gespachtelt wurde. Denn die Spachtelmasse benötigt eine Trocknungszeit von 24 Stunden, bevor Parkett oder Laminat darauf verlegt werden kann. Mit der Absperrung ist die Verlegung viel früher möglich. In Feuchträumen raten wir zudem, alle Ränder mit einem Alu-Klebeband abzudichten.
Wie Parkett und Dielen auf Fliesen verlegen?
Schwimmend verlegen oder doch kleben, ist eine berechtigte Frage bei neuen Bodenbelägen. Grundsätzlich kommt es auf den jeweiligen Bodenbelag und die Gegebenheiten vor Ort an. Massivdielen oder Massivparkett ist immer kraftschlüssig mit dem Untergrund zu verbinden. Das erreicht man nur durch eine Verklebung – auch bei einem bestehenden Fliesenboden. Alle Beläge mit einer Klickverbindung wie Fertigparkett können hingegen schwimmend verlegt, aber genauso geklebt werden.
Soll ein Belag wie Vinyl bspw. in einem kleinen Bad verlegt werden, ist es sinnvoll, diesen kleben. So vermeidet man, dass sich der Belag bewegt. Das kann nämlich unter anderem durch eine punktuelle Belastung (z.B. durch eine Waschmaschine) geschehen.
Wir renovieren Ihren Fliesenboden, wenn Sie sich einen warmen Bodenbelag aus Holz, Vinyl oder Laminat wünschen. Schreiben Sie uns einfach.
