Parkett in Fischgrät zu verlegen, ist nicht so einfach, wie es scheint. Schon vor der Parkettverlegung gibt es einige Punkte zu beachten, damit das Fischgrätmuster weder schief liegt noch optisch ungünstig im Raum wirkt. Ideale Voraussetzung zum Verlegen sind in jedem Fall gerade Wände und Massivholzstäbe. So verläuft das Muster gerade und die Stäbe lassen sich leichter aufbringen sowie zur Wand hin leichter angleichen. Bei Fertigparkett, schiefen Wänden oder die Verklebung um Säulen und Wände sieht es mit Fischgrät hingegen schwieriger aus. Warum und was helfen kann, wollen wir erklären.
Fischgrät verlegen – darum muss es exakt sein
Wird Parkett in Fischgrätmuster verlegt, ist Exaktheit sehr wichtig. Denn das Muster lebt von seiner präzisen Anordnung. Die Stäbe müssen also genau im 90-Grad-Winkel zueinander liegen. Jede noch so geringe Abweichung kann dazu führen, dass der Zopf im Verlauf immer ungleichmäßiger wird. Die Folge ist ein ungleichmäßiges Erscheinungsbild der gesamten Parkettfläche. Treffen die Zöpfe nicht exakt aufeinander, ist die Symmetrie des Musters gestört. Damit beeinträchtigt es den Gesamteindruck eines Raumes stark. Dieser wirkt dann unruhig und nicht harmonisch.
Doch nicht nur für die Optik ist ein präzise verlegtes Fischgrät bedeutsam. Gerade bei Fertigparkett mit Nut und Feder ist die Verbindung der Stäbe nur stabil, wenn sie korrekt ineinandergreifen und die Zöpfe genau aufeinandertreffen. Die Nut-und-Feder-Verbindung, die die Verlegung von Parkett sonst vereinfacht, stellt sich bei Fischgrät als knifflig heraus.
Fertigparkett in Fischgrät verlegen
Herausforderung: Verwinkelte Räume
Bei unserem Projekt in Bochum wünschte sich der Kunde Eichenparkett in Fischgrät. Die Herausforderung hierbei war, dass die Wohnung total verwinkelt ist. Es gibt kaum Wände, die im rechten Winkel zueinander stehen, und gerundete Wände. Zusätzlich sollte das 2-Schicht-Fertigparkett durchgehend durch vier Räume und den Flur und um eine längliche Säule verlaufen.
Um das Parkett in Fischgrät nun ohne optische Unterbrechung durchgehend zu kleben, mussten wir einen geeigneten Anfang der Verlegung finden. Normalerweise schaut man hier auf den Lichteinfall und die Raumgröße. Aber auch auf die Anordnung der Wände wie bei diesem Projekt. In Absprache mit den Wünschen des Kunden haben wir mit der Verlegung im einzigen 90-Grad-Winkel der Wohnung begonnen. Die Rundungen und Säule im Hinterkopf haben wir den Hauptzopf bis zur nächsten Wand durchgeklebt. Für Fertigparkett verwenden wir gern PARAT SMP Hybrid-Klebstoff.
Schwierigkeit: Fischgrät um Säule verlegen
Statt vom Hauptzopf aus das Parkett seitlich weiter zu legen, haben wir es zuerst trocken ausgelegt. So konnten wir sicherstellen, dass sich die Zöpfe um die Säule und Wand herum wieder genau treffen. Das ist sehr wichtig für die optische Wirkung, wie wir oben beschrieben haben. Bei Fertigparkett kommt noch hinzu, dass sich dieses aufgrund der Nut und Feder schwieriger verlegen lässt. Handelt es sich um Parkett in Fischgrät, wird immer von Reihe zu Reihe von links nach rechts verlegt, da es linke und rechte Stäbe beim Fertigparkett gibt.
Würden die Zöpfe hinter der Säule nicht passgenau zusammentreffen, besteht die Schwierigkeit darin, dass sich die Stäbe aufgrund der Verlegetechnik nicht mehr reinschieben lassen. Außerdem können falsch positionierte Stäbe oft nicht ohne Beschädigung entfernt werden. Durch Nut und Feder verzahnen sich die Parkettstäbe. Will man sie wieder trennen, kann die Nut brechen oder der Stab beschädigt werden. Am Rand des Fischgrätparketts ist es hingegen einfacher. Dort können wir die zugeschnittenen Stäbe besser einschieben durch den Abstand zur Wand. Diesen deckt die Sockelleiste später ab.