Eines unserer jüngsten Projekte haben wir in Datteln umgesetzt, um Stabparkett zu tauschen. Die Stäbe waren aus zwei Schichten gefertigt. Auch der neue Boden besteht aus einem Zweischichtparkett in Buche. Wie genau sich das Parkett zusammensetzt und welche Vorteile bzw. Nachteile Zweischicht-Stabparkett hat, klären wir in diesen Artikel. Nach einem Wasserschaden in der Eigentumswohnung – es war vermutlich ein Rohrbruch – hat ein Bautrocknungsunternehmen den Fußboden samt Stabparkett im Schiffsbodenverband getrocknet.
Jedoch zeigten sich im Zweischichtparkett deutlich die Spuren der Feuchtigkeit. Die Schichten der Parkettstäbe waren wie Blätterteig aufgequollen. Weil zu viele der Stäbe zudem lose waren, konnten wir die Renovierung des Stabparketts nicht durch Schleifen und Beschichten ausführen. Genauso war eine Teilrenovierung keine Lösung, da der Unterschied vom neuen zum alten Parkett optisch sehr deutlich zu sehen wär. Deshalb haben wir den 40 Quadratmeter umfassenden Parkettboden aus Buche komplett getauscht.
Inhalt
- Was ist Stabparkett?
- Wie ist der Aufbau von Stabparkett bzw. Mehrschichtparkett?
- Wie lässt sich Stabparkett verlegen?
- Wie lässt sich Stabparkett entfernen?
- Was kostet es, Stabparkett zu verlegen?
- Kann man Stabparkett wie Zweischichtparkett abschleifen, um es zu renovieren?
- Ist Stabparkett für die Fußbodenheizung geeignet?
Was ist Stabparkett?
Stabparkett wird ein Parkett / Parkettboden bezeichnet, der aus einzelnen Stäben aus massivem Holz besteht. Die Holzstäbe weichen in der Größe stark von der Langdiele ab. Sie sind 25 bis 60 Zentimeter lang und zwischen 6 und 8 Zentimeter breit. Die Stärke bzw. Höhe / Dicke pro Stab liegt bei 14 bis 22 Millimeter. Bei Mehrschichtparkett (3-Schicht-Parkett) und 2-Schicht-Parkett fällt die Aufbauhöhe der Parkettstäbe auch geringer aus (siehe weiterführend Aufbau von Stabparkett).
Durch die einzelnen Stäbe ist es möglich, den Parkettboden als Dekoration und Zierde in Immobilien zu nutzen. Den Holzbodenklassiker Stabparkett gibt es in verschiedenen Holzarten, die in Farbe und Maserung der Einrichtung entsprechend gewählt werden können. Durch die Einzelstäbe lassen sich unterschiedliche Verlegemuster anordnen. Etabliert haben sich etwa für Stabparkett Fischgrät, Französisch Fischgrät, Flechtmuster oder Englischer Verband. Bei unserem Auftrag in Datteln haben wir das Stabparkett als Schiffsboden verlegt. Dafür kam ein Zweischichtparkett der Marke Parat vom Hersteller Hinterseer zum Einsatz.
Wie ist der Aufbau von Stabparkett bzw. Mehrschichtparkett?
Stabparkett ist entweder massiv oder mehrschichtig. Ist Stabparkett massiv, besteht es auf Vollholz. Bei mehrschichtigem Parkett setzt sich das Stabparkett aus Nutzschicht (Decklamelle) und einer Trägerschicht sowie zusätzlich Stabilitätsschicht bei Parkett zusammen. Die Decklamelle ist dabei massiv aus Edelholz und bereits beschichtet zur sofortigen Benutzung (Fertigparkett), entweder mit Öl / Wachs oder Lack.
Die Trägerschicht bildet eine MDF-Platte (mitteldichte Faserplatte) oder eine HDF-Platte (hochdichte Faserplatte) aus Nadelholz. Dafür werden Holzfasern unter Druck und Hitze gepresst und somit verdichtet. Da Nadelholz im Gegensatz zu Laubholz sehr lange Fasern hat, eignet es sich besser. Meist wird für die Platten Holz der Fichte verwendet. Der mehrschichtige Aufbau hilft, die Fugenbildung im Parkettboden zu vermeiden. Fugen können durch die natürliche „Arbeit“ des Holzes entstehen in Abhängigkeit der Luftfeuchte.
Zweischichtparkett
Die erste Schicht beim Zweischichtparkett ist die Deckholzschicht aus ausgewähltem Edelholz. Die Decklamelle ist zwischen 2,5 und 6 Millimeter stark. Die zweite Schicht, die Trägerschicht, aus Nadelholz ist häufig geritzt und wird quer zur Deckschicht mit dieser verleimt. Die Spannungskräfte der Nutzschicht des Stabparketts verteilen sich durch diesen Aufbau optimal. So reduziert sich das Quellen und Schwinden bzw. Ausdehnen und Zusammenziehen des Parketts. Die Höhe der Stäbe beträgt 9 bis 13 Millimeter.
Dreischichtparkett
Stabparkett aus drei Schichten ist ähnlich wie Zweischichtparkett aufgebaut. Die Decklamelle aus massivem Edelholz ist etwa 2 bis 4 Millimeter dick. Darunter folgt eine quer zu Deckschicht verleimte Mittellage aus Fichtenholz. Die dritte und letzte Schicht ist ein Furnier aus Nadelholz, das als Gegenzug in gleicher Richtung wie die Nutzschicht verläuft. Insgesamt kommt das Dreischichtparkett auf eine Höhe von 12 bis 23 Millimeter.
Wie lässt sich Stabparkett verlegen?
Grundsätzlich haben sich heute zwei Verlegearten für Parkett durchgesetzt: die schwimmende Verlegung und die Verklebung. Parkett, das schwimmend verlegt werden kann, lässt sich auch verkleben. Umgekehrt ist dies allerdings nicht möglich –zu verklebender Parkettboden ist nicht für das schwimmende Verlegen vorgesehen. In der Regel sind es dickere Parkettstäbe wie Massivdielen oder Dreischichtparkett, die man schwimmend verlegt. Zweischichtparkett oder Stabparkett aus Massivholz mit einer Größe von unter einem Meter Länge und bis 16 Millimeter Breite ist vollflächig auf den Untergrund zu kleben.
Um das Verkleben von Stabparkett zu erleichtern, sind die Seiten der Stäbe mit einer Nut versehen. In diese wird eine Feder (Holzleiste) gesteckt, um die einzelnen Parkettstäbe miteinander zu verbinden. Bei dreischichtigem Fertigparkett sind die Stäbe mit einem Klicksystem ausgestattet. Dadurch ist es auch für Laien oder Heimwerker leichter, den Parkettboden schwimmend zu verlegen.
Was ist besser, schwimmende Verlegung oder Verklebung von Stabparkett?
Beide Verlegearten haben ihre Vor- und Nachteile, die wir folgend für Sie zusammengestellt haben.
Schwimmende Verlegung von Stabparkett
Vorteile | Nachteile |
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Verklebung von Stabparkett
Vorteile | Nachteile |
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Welche Verlegeart von Stabparkett besser ist, hängt von Geschick und Geldbeutel ab. Soll es leicht und günstiger zu verlegen sein, ist die schwimmende Verlegung vorzuziehen (Dreischichtparkett). Wer anfänglich mehr Mittel zur Finanzierung eines massiven und geklebten Parkettbodens hat, spart langfristig. Denn verklebtes Parkett ist weitaus widerstandsfähiger gegen die mechanische Belastung und kann bei Bedarf durch Schleifen renoviert werden. Bei einer Fußbodenheizung kommt es dank der Parkettverklebung kaum zu einem Wärmeverlust, was sich wiederum positiv auf den Geldbeutel auswirkt.
Welcher Kleber ist für Stabparkett anzuwenden?
Wir empfehlen nach Möglichkeit immer, Stabparkett zu verkleben. Auf lange Sicht haben Sie dadurch mehr Freude an dem Holzboden. Grundsätzlich sollte jeder Parkettkleber schadstofffrei und damit wohngesund sein. Anderenfalls kann der Kleber die Raumluft belasten und damit auch Ihre Gesundheit. Für die Verklebung von Parkett setzen wir zwei Klebstoffe ein, je nach Parkettart.
Als Befestigung des Stabparketts mit dem Untergrund (etwa Estrich) gibt es elastische Parkettkleber. Durch die Flexibilität des Klebers reduziert sich das Schwinden und Quellen des Parkettbodens aus größeren Stäben oder Dielen, wodurch es kaum zu Fugenbildung kommt. Je weniger Fugen sich bilden, umso weniger Feuchtigkeit kann in das Parkett eindringen. Das erhöht die Lebensdauer des Stabparkettbodens.
Daneben verwenden wir schubfeste Klebstoffe (oft 2K-PU-Kleber), mit denen wir kleine Stäbe wie hier in Datteln und Massivparkett mit dem Untergrund verbinden. Dieser Kleber ist vor allem für spannungsreiche Parkettarten zu empfehlen, die zu stärker Quellung neigen. Der 2-Komponenten-Klebstoff verringert den Schub des Holzes. Welche Spannungskraft Holz beim Quellen hat, zeigt sich nach einem Wasserschaden im Parkett. Die Stäbe lösen sich vom Boden oder blättern in einzelne Schichten auf wie bei diesem Auftrag der Bodenrenovierung.
Wie lässt sich Stabparkett entfernen?
Die Entfernung von Stabparkett ist bei schwimmend verlegter Variante einfach und schnell. Verklebtes Parkett nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch, um es vom Boden zu lösen. Hilfreich sind bestimmte Werkzeuge, die unter die Stäbe greifen und diese durch die Hebelwirkung vom Untergrund trennen. Daneben sind Schaber nützlich, die ähnlich funktionieren. Je nach Parkettkleber und Parkettart brauchen wir schärferes Geschütz. Ist die Haftung sehr stark, kommt man mit den Werkzeugen nicht gut voran. Deshalb setzen wir auch den Schlaghammer zur Entfernung des Stabparketts ein. Bei Mehrschichtparkett kommt erschwerend hinzu, dass sich die einzelnen Lagen voneinander ablösen. Die Verleimung zwischen den Parkettschichten zeigt sich hier als Schwachstelle.
Was kostet es, Stabparkett zu verlegen?
Die Kosten, Stabparkett zu verlegen, richten sich nach der Parkettwahl. Der Preis für Stabparkett beginnt ab 40 Euro pro Quadratmeter, wenn der Untergrund nicht vorbereitet werden muss. Hinzu kommen die Kosten für den Kleber, den wir nach Verbrauch abrechnen, und für die Fußleisten. Werkseitig beschichtetes Stabparkett (Fertigparkett) ist dabei günstiger als unbehandeltes Massivparkett, das wir nach dem Verlegen ölen oder lackieren müssen.
Tauschen wir Parkett komplett aus, beträgt der Preis für das Entfernen von vollverklebtem Stabparkett 25 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten für das Parkett enthalten den Rückbau und die fachgerechte Entsorgung des alten Belags. Die Beseitigung von schwimmend verlegtem Stabparkett ist günstiger – meist erledigen das unsere Kunden selbst.
Kann man Stabparkett wie Zweischichtparkett abschleifen, um es zu renovieren?
Massives Stabparkett lässt sich schleifen, wenn es einer Renovierung bedarf. Bei Mehrschichtparkett ist das Abschleifen dank der massiven Nutzschicht ebenso möglich. Da die Deckschicht von zweischichtigem Stabparkett stärker ist als bei Dreischichtparkett, können wir dieses auch mehrmals schleifen. Die Anzahl der Parkettrenovierung hängt deshalb von der Stärke der Decklamelle ab.
Bei schwimmend verlegten Parkettböden ist das Abschleifen aufgrund möglicher Schwingungen des Holzbodens erschwert. Durch die Bewegung des Parketts kann das Schleifbild unregelmäßig ausfallen. Zudem tragen die Schleifmaschinen das Holz unterschiedlich stark ab.
Je nach Beschädigung und Verlegeart prüfen wir die beste Möglichkeit, den Parkettboden zu renovieren. In den meisten Fällen einer Parkettsanierung schleifen wir das Parkett oder färben es um. Aber auch eine Grundreinigung von Parkett ist hilfreich bei Verschmutzungen, wenn keine weiteren Schäden bestehen. Und manchmal können wir den Parkettboden nur noch tauschen wie bei diesem Auftrag in Datteln. Nach dem Wasserschaden wurde durch ein Unternehmen zwar versucht, das Stabparkett im Schiffsbodenverband zu trocken. Jedoch lösten sich zu viele Stäbe durch die Quellkraft des Holzes vom Untergrund. Auch die Schichten des Stabparketts haben sich so getrennt.
Ist Stabparkett für die Fußbodenheizung geeignet?
Stabparkett kann auf Böden mit Fußbodenheizung verlegt werden. Wie schon oben beim Vergleich der Verlegungen geschildert, sollte das Parkett verklebt sein. Sonst besteht ein Wärmeverlust, weil es bei schwimmend verlegtem Stabparkett eine Luftschicht zwischen Boden und Parkett gibt. Diese verzögert die Wärmeabgabe an das Holz. Ein weiterer Faktor für eine geringere Wärmeabgabe ist der Mehrschichtaufbau. Durch die höhere Holzstärke beim Dreischichtparkett ist mehr Heizleistung notwendig als bei geklebtem Massivparkett, um die gleiche Raumtemperatur zu erlangen.
Braucht Ihr Holzboden eine Renovierung oder möchten Sie Parkett verlegen lassen, rufen Sie uns gern an. Wir beraten Sie umfassend zu den Möglichkeiten.
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